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Bereits lange vor der Gründung von freiwilligen Feuerwehren gab es diverse Verordnungen der Obrigkeit zur Feuerbekämpfung. Im 18. Jahrhundert musste jeder Haushalt beispielsweise einen Feuereimer (Löscheimer) besitzen. 1821 bestand die ganze Ausrüstung der Schmachtenberger aus 30 Feuereimern, zwei Feuerleitern und drei Feuerhaken. Die Freiwillige Feuerwehr Schmachtenberg wurde im Jahre 1873 von dem damaligen Bürgermeister Josef Neumer ins Leben gerufen; er und sechs Schmachtenberger traten zunächst der Zeiler Wehr als Mitglieder bei. In einem Schreiben vom 3. März 1874 teilten Bürgermeister Neumer, Andreas Oppelt und Johann Schneyer dem Bezirksamt mit, dass sie sowie die meisten Mitglieder beschlossen haben, eine Freiwillige Feuerwehr Schmachtenberg gründen zu wollen.

Fahne (alt): August Ernst, Josef Spindler, Hans Mahr

 

Wassernot

Von seiner topographischen Lage her war die Brandbekämpfung im Ort ein schwieriges Unterfangen, denn in der Regel herrschte akuter Wassermangel. Da keinerlei Brunnen vorhanden waren, beschloss der Gemeinderat 1871 den Bau einer Wasserleitung unter der Bedingung, dass die Versicherungsgesellschaft einen Zuschuss gibt.

Gut ausgebildet

Etwas ungestüm muss 1877 eine Feuerwehrübung am Nebengebäude des Baron Frhr. von Ziegler verlaufen sein. Die Gemeinde musste wegen der Demolierung des Daches die Kosten übernehmen. Um die nach wie vor bestehenden Wasserprobleme zu lösen, beschloss der Gemeinderat 1881 die sogenannte Wasserweth ausheben zu lassen. Sie diente fortan als Feuerweiher.

Die Feuerwehr im Dritten Reich

Das "Dritte Reich" mit seinen einschneidenden Verordnungen brachte das Vereinsleben fast zum Erliegen. Im Zweiten Weltkrieg schwand der Mannschaftsstand bis auf ein Minimum zusammen. Um den Feuerschutz zu sichern, stellte der Ort 1944 eine Frauenfeuerwehr auf. Diese musste sich bei den Fliegerangriffen auf Ebelsbach, Eltmann und die Stadt Zeil bewähren und konnte dabei allgemeine Anerkennung erwerben. Folgende Frauen stellten während dieser Kriegsjahre ihren "Mann": Agnes Ament, Luise und Maria Bayer, Maria und Resi Diehm, Beate Engel, Ruth Ernst, Erna Feiler, Luise Geisel, Martha Heidrich, Gertrud Hein, Ellse Hetterich, Elli Huppmann, Martha Klauer, Tina Klopf, Elfriede Leisentritt, Anni Mantel, Eva Mauer, Irmgard Rückert, Margarethe Winterstein.

Gerätehauseinweihung:
Ludwig Kirchner, August Ernst, Kilian Füßer, Max Schorr (Fahrer)

Wiederaufbau

Nach dem Krieg wurde die Wehr neu organisiert und schrittweise neues Gerät angeschafft. 1954 wurde die erste Motorpumpe - eine TS 6 - erworben, die zunächst im Keller des Gemeindehauses untergebracht wurde. Nachteil der Pumpe war, dass sie nicht selbständig ansaugte.

Gerätehauseinweihung: Bürgermeister Jobst von Zanthier
mit Kommandant Alfons Hoh (später Bürgermeister)

So kam es, dass bei einer Übung der anwesende KBM die Absperrventile an der Pumpe zu früh öffnete und damit den einsetzenden Unterdruck wieder absacken ließ. Nach mehrmaligem Wiederholen pfiff der damalige Kommandant die Übung ab, ließ antreten und vermehrte sich gegen das Eingreifen des KBM mit den Worten: "Wenn sich hier noch jemand außer dem Maschinisten während des Einsatzbefehles am Motorgerät zu schaffen macht, den schmeiß’ ich höchstpersönlich in die Weth." Transportiert wurden Pumpe und Schläuche mit einem Handkarren. Die "alte" Handspritze befand sich allerdings immer noch im Einsatz und wurde erst später ausgemustert.

Hoher Ausbildungsstand

Mit dem Ausbau des Löschweihers wurde ein weiterer wichtiger Beitrag für den Feuerschutz geleistet. Die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schmachtenberg konnten bereits in den sechziger Jahren einen hohen Ausbildungsstand nachweisen. Die Schmachtenberger waren mit die ersten, welche im Landkreis eine Leistungsprüfung ablegten. Neben ihren originären Hauptaufgaben des Brandschutzes und der Hilfeleistung führte der Feuerwehrverein auch alljährlich eine Busfahrt zur Kameradschaftspflege sowie das beliebte Burgfest auf dem Waldfestplatz neben der Ruine Schmachtenberg durch. Auch die Faschingsbälle der Freiwilligen Feuerwehr im Göllersaal erfreuten sich großer Beliebtheit (die Schmachtenberger veranstalteten übrigens schon 1877 einen Feuerwehrball). Doch den Höhepunkt der Festivitäten sollte das 100jährige Vereinsjubiläum 1974 darstellen. Alleine am Festzug durch Schmachtenberg und Zeil nahmen rund 40 Feuerwehren aus nah und fern teil.

Leistungsprüfung (Jahr unbekannt)

Der Weg ins Einundzwanzigste Jahrhundert ...  

In den 1980er Jahren verwirklichte der Verein nahezu in Eigenleistung den Anbau an das Gerätehaus und dessen Modernisierung. Nachdem der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Schmachtenberg 1984 offiziell ins Vereinsregister eingetragen war, konnten viele fördernde Vereinsmitglieder geworben werden. Ihre Anzahl hat sich kontinuierlich erhöht. Unser Verein beteiligte sich 1991 mit einem großzügigen Zuschuss am Kauf des Feuerwehrfahrzeuges für die Aktiven. Der damit zusammenhängende Gerätehausumbau wurde parallel in die Tat umgesetzt. Neben der Integration junger Feuerwehrleute standen im Jubiläumsjahr 1998 die Anschaffung einer neuen Motorpumpe sowie die Erweiterung des Gerätehauses im Mittelpunkt ihrer Ziele. Das Fest zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr Schmachtenberg und zum 650-jährigen Gründungsfest des Ortes Schmachtenberg wurde auf dem Festplatz am Schützenhaus ausgerichtet und dauerte 4 Tage.

1. Kdt. Michael Hoh, Pfarrer Gerhard Schleyer, Pfarrer Alfred Östereicher,
Bürgermeister Christoph Winkler

 ... bis heute

Seit Fertigstellung der Floriansstube ist das Leben in der Feuerwehr nicht stehengeblieben. Kontinuierlich steigt die Mitgliederzahl auf mittlerweile 170. Seit 2005 setzt man verstärkt auf Jugendarbeit. Im Jahr 2007 brachte ein neues Feuerwehrfahrzeug (mit einem Vereinszuschuss von über 19.000 EUR mitfinanziert) Innovation und einen Motivationsschub in die Ortsteilwehr. Die Ausrüstung wurde zwischenzeitlich durch eine gespendete Motorsäge erweitert.

Wir dürfen gespannt sein, was uns die Zukunft bringt...

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